Ein Garten kann einem wirklich ans Herz wachsen, zumal man ihn mit Hingabe und jahrelanger Mühe gestaltet, gehegt und gepflegt hat. Man hat jahrelang einen Ort der Ruhe gefunden in dem man sein Hobby Tag für Tag ausleben kann. Irgendwann wird aber jeder Gärtner auch älter was bedeutet, dass Gartenarbeit immer schwerer zu werden scheint.
Vor allem Senioren, die noch in ihrem Eigenheim samt Garten wohnen bleiben möchten, haben irgendwann Ihre liebe Müh mit dem Stückchen Grün. Spätestens dann ist an der Zeit den Garten zu vereinfachen sowie seniorengerecht zu gestalten. Gärtnern für Senioren kann ein sinnvolles Hobby sein, welches mit ein paar Tipps und Tricks viel weniger anstrengend und aufwendig ist, als man glauben mag.
Der Garten im Alter – Tipps und Grundlagen
Ebenso wie man sich über finanzielle Dinge frühzeitig Gedanken machen sollte, so ist man auch damit gut beraten den eigenen Garten frühzeitig zu vereinfachen und zwar noch bevor man ins Seniorenalter kommt. Erstens fallen einem die Änderungen dann nicht so schwer und beweist, dass man vorausschauend Denken kann. Kinder und Enkel möchte man vielleicht auch nicht gerade einen zwar schönen aber dafür sehr pflegeintensiven Gartenbereich vererben.
Tipp 1: Sichtschutz vereinfachen
Hierzu gehören zum Beispiel, dass lebende Hecken, die mehrmals im Jahr einen Schnitt benötigen gegen Gabionenzäune getauscht werden. Diese machen langfristig so gut wie keine Arbeit, ändern allerdings den optischen Charakter eines Gartens enorm. Gerade mit zunehmenden Alter fallen Veränderungen dieser Art durchaus schwer. Grund genug frühzeitig und Schritt für Schritt damit anzufangen.
Tipp 2: Barrierefreiheit einplanen
Noch sind Gartentreppen kein Problem, nur bleibt das immer so? Machen Sie sich früh Gedanken über einen barrierefreien Garten ohne störende Hindernisse. Treppen können bei Gehbehinderungen oder Senioren, die schlecht zu Fuss sind ein echtes Hindernis bedeuten. Sorgen sie für gefahrlose Zugänge. Stopfen sie große Spalten und Unebenheiten frühzeitig.
Tipp 3: Externe Hilfe zulassen
Irgendwann kommt man in ein Alter, in dem bestimmte Gartentätigkeiten einfach sehr schwer fallen. Durch gezielte Gartenvereinfachung kann man zwar Vieles abwenden, aber nicht jedoch Alles. Man hat jahrelang im Garten alles selber gemacht, darum ist diese Veränderung bereits im Kopf umzusetzen: Man muss externe Hilfe zulassen. Das bedeutet für das Gärtnern im Alter, dass man ruhig mal einen Gartenhelfer bestellen und engagieren kann, der die unliebsamen aber notwendigen Arbeiten verrichtet.
Garten seniorengerecht gestalten – So geht’s praktisch und pflegeleicht
Mit ein paar Kniffen, können Sie ihren geliebten Garten auch im hohen Alter noch genießen und selbständig pflegen. Wir stellen Ihnen hierfür einige praktische Tipps und Ideen für Veränderungen vor um ihr Gartenparadies altersgerechter sowie pflegeleichter zu machen.
Vereinfachungstipp 1: Hochbeete nutzen
Kräuterbeete oder Gemüsebeete haben im Alter eine unschätzbaren Nutzen. Sie einfach einzustampfen wäre schade. Nutzen Sie stattdessen die Vorteile eines Hochbeetes, welche je nach Bedarf in einer Höhe von bis zu 1 Meter errichtet werden. Dies ermöglicht die Pflege von Beeten im Stehen oder im Sitzen ohne anstrengendes Bücken. Auch als gestalterische Note sind Hochbeete ein willkommene Abwechslung. Hochbeete können für Stauden, Gemüse, Obst oder Kräuter gleichermaßen genutzt werden. Und sogar verrotende Anteile wie Fallobst kann hier natürlich entsorgt werden.
Vereinfachungstipp 2: Automatisches Mähen
Wer seine Rasen als Rentner behalten möchte, tut gut daran manuelle Mäharbeiten auszulagern oder auf intelligente Mähroboter zurückzugreifen. Ein Automatischer Rasenmäher fährt völlig selbständig und mulcht gleichermaßen. Es fällt kein Rasenschnitt an, welcher weggetragen werden muss und es muss kein Mäher durch die Gegend geschoben werden. Eine sinnvolle Erleichterung für jeden Rasenliebhaber im gehobenen Alter.
Vereinfachungstipp 3: Steine statt Rasen
Wenn der Rasen im Alter kein Muss ist, kann er weichen. Ersetz werden kann er durch einen durchdachten Steingarten mit einfachen Ziergewächsen, die wenig Pflege benötigen. Mit den richtigen Ideen für eine Gartengestaltung mit Steinen verwandelt man seinen Hausgarten in ein Paradies der Ruhe. Alternativ kann auch im Stile eines Cottage Gartens ohne Rasen bepflanzt werden. Typische Landhausgärten kommen gänzlich ohne Rasenflächen aus.
Vereinfachungstipp 4: Bodendecker
Als gesundheitsgeplagter Senior sind Arbeiten, die mit Bücken zu tun haben tendenziell ein Graus. Hierzu gehört leider auch Unkraut jäten jenseits von Hochbeeten. Gehwegen von Unkraut befreien, Terrassenfugen säubern oder Wildwuchs von Bereichen unter Bäumen sowie Sträuchern entfernen. Das Pflanzen von Bodendeckern in solchen Gartenregionen kann das Wuchsaufkommen von Unkräutern stark hemmen und damit auch die anfallenden Arbeiten. Bodendecker machen das Gärtnerleben einfacher und vor allem pflegeleichter. Achten sie auf robuste und blühend ansprechende Sorten und sorgen sie für den optimalen Pflanzabstand, damit in der Wachstumsperiode ein blickdichter Teppich entsteht.
Vereinfachungstipp 5: Rollbare Pflanzenkästen
Frühzeitig sollten sie auch auf rollbare Pflanzenkästen setzen, so ersparen sie sich das schwere Tragen derselbigen. Entweder gleich fertige Kästen mit Rollen kaufen und bepflanzen oder Rollen an die bestehenden schrauben. Rollen ist einfacher als tragen.
Vereinfachungstipp 6: Automatisches Bewässerungssystem
Statt mit dem Gartenschlauch und der Gießkanne durch den Garten zu laufen, setzen sie frühzeitig auf intelligente Bewässerungssysteme für den Garten, welche sich automatisch ein- und ausschalten und nach Bedarf bewässern. Bequem auf der Terrasse mit Smartphone steuern, starten und bewässern ohne Mühe.
Vereinfachtungstipp 7: Pflegeleichte Gewächse auswählen
Vieles steht und fällt ganz einfach auch mit der Auswahl der Gartenpflanzen. Und wenn es seniorengerecht und pflegeleicht zugehen soll, dann sollte frühzeitig auf Gewächse und Gehölze ausgewichen werden, die langsam wachsen und wenig Pflege benötigen. Hierunter zählen:
- Glockenblume
- Taglilie
- Phlox
- Astern
- Pfingstrosen
- Stern-Magnolie
- Buchsbaum
- Hortensie
- Korkflügel
- Fleischbeere
- Fetthenne
- Rittersporn
Die besten Gartengeräte für Senioren – Das Gartenleben einfacher machen
Es gibt unzählige sinnige und unsinnige Gartengeräte, welche auch unterschiedlich gut im Alter zu nutzen sind. Im Idealfall sollen sie die entsprechende Gartenarbeit leichter machen und auch für Senioren leicht handlebar sein.
Rollsitz
Ein sehr nützlicher Helfer kann beispielsweise ein Rollsitz sein, mit dem man anfallende Tätigkeiten wie Sähen, Jäten und Beschneiden sehr viel komfortabler gestalten kann. Je nach Ausgestaltung handelt es sich hierbei um eine Sitzfläche mit Rollen ggf. noch zusätzlich mit einer seitlichen Ablagefläche.
Unkrautstecher mit Stiel
Wenn Unkraut nicht vermeidbar ist, dann kann wenigstens das Unkraut rückenschonend entfernt werden. Das beste Gartengerät für diesen Zweck sind Unkrautstecher mit verstellbaren Teleskopstiel. Die Entfernung gelingt so mühelos und ohne Bücken.
Elektrische Heckenschere mit wenig Gewicht
Manuelle Heckenscheren sind für Senioren im Alter irgendwann nicht mehr verwendbar. Die Arbeit hiermit wird zur Tortur und hat mit Spaß am Hobby nichts mehr zu tun. Es wird Zeit auf eine elektrische Heckenschere umzusteigen. Diese wiegen aber oftmals auch schon Einiges. Daher solte man sich auf Hersteller konzentrieren, die seniorengerechte leichtgewichtige Elektroheckenscheren entwickelt haben. So fällt der alljährliche Pflanzenschnitt weitaus einfacher.
Handgeräte mit ergonomischen Griffen
Rheuma und Athrose können im Alter vorkommen, was das Hantieren mit Handscheren und Messern schwer bis unmöglich machen kann. Spezialgeräte mit ergonomischen Griffen und / oder Druckverstärkung erleichtern diese Gartenarbeiten enorm.