Gartenfreunde, die ihre geliebte grüne Oase besonders dekorativ gestalten möchten, sollten auf keinen Fall darauf verzichten, Gräser anzupflanzen.
Die zerbrechlich wirkenden eleganten Halme, die sich sanft und schwerelos im Wind wiegen, sind vor allem im Spätsommer ein beeindruckendes Highlight in jedem Garten.
Denn zu dieser Zeit blühen die meisten Ziergräser. Später im Herbst präsentieren sie sich in attraktiven Farbtönen, die sämtliche Blicke auf sich ziehen.
Welche Gräser sind für welche Standorte geeignet?
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Nur die Süßgräser gelten als echte Gräser. Außerdem gibt es noch Ziergräser, Bambus, Riedgräser, Binsen, Seggen, Marbeln, Zyperngras und Rasengräser.
Die meisten hierzulande gepflanzten Gräser sind robust und deshalb leicht zu pflegen. Daher erfreuen sie sich großer Beliebtheit. Setzt man sie am richtigen Standort in den Boden, muss man sich meist nur wenig um sie kümmern.
Wer seine Staudenbeete im Garten mit ihnen auflockern möchte oder sie in Kübel pflanzen möchte, sollte jedoch beim Kauf der Gewächse darauf achten, dass er nur Arten und Sorten wählt, die sich für den gewählten Standort eignen.
Außerdem spielen die Beschaffenheit des Gartenbodens und die Bodenfeuchtigkeit eine große Rolle.
Bei seinem Ziergräser Kauf hat der Gartenfreund die Wahl zwischen winterharten und nicht frostfesten Sorten und Ziergräsern unterschiedlicher Wuchs-Höhe.
Die meisten Gräser sind ausdauernde, mehrjährige Pflanzen, die recht robust und auch für den Anfänger eine gute Wahl darstellen. Die einjährigen Sorten setzt man meist an sonnigen Standorten zwischen Büsche und Stauden, wo sie auffällige Lücken geschickt ausfüllen.
Pflanzt der Gartenfreund nur die Gräser, die den am jeweiligen Standort herrschenden Wachstumsbedingungen angepasst sind, verursachen die Gewächse kaum Pflege-Aufwand und werden trotzdem nicht von Schädlingen und Krankheiten befallen.
Die meisten hierzulande erhältlichen Gräser sind winterhart, es sei denn, es handelt sich bei ihnen um exotische Arten.
Einige von ihnen neigen aber dazu, schnell zu wuchern. Um zu verhindern, dass sie benachbarte Pflanzen am Wachstum hindern, sollte man sie regelmäßig kontrollieren und häufig teilen.
Für sonnige Standorte gut geeignet sind:
- Lampenputzergras
- Pampasgras
- Rutenhirse
- Chinaschilf
- Breitblattbambus
- Silberährengras
- Wimpernperlgras
- Zittergras und
- Flaschenbürstengras
Im Halbschatten gedeihen vor allem
- Seggen und
- Schneemarbeln
besonders gut.
Schattige Standorte mögen beispielsweise:
- Seggen
- Waldmarbel
- Hainsimse und
- Zwergbambus
Zur Bepflanzung des Teich-Randes eignen sich
- Bunter Wasserschwaden
- Morgensternsegge
- Zwergbinse
- Teichbinse
- Pfeifengras und
- Rohrglanzgras
Falls Sie nicht wissen, welcher Standort für bestimmte Gräser der günstigste ist, können Sie sich nach folgender einfacher Faustregel richten:
- Helle Gräser benötigen feuchte schattige Pflanz-Orte.
- Bläuliche und graue Gräser lieben sonnige und trockene Plätze.
- Bunte Gräser mit matter Oberfläche wachsen am besten im Halbschatten und in feuchten Erdböden.
Einpflanzen und Pflege der Gräser
Gräser pflanzen
Bevor Sie sich an die Arbeit machen, sollten Sie sich unbedingt Handschuhe überziehen: Die scharfen Blattränder der Gräser können schmerzende Schnitte verursachen.
Wer seine Beete durch Ziergräser ergänzen möchte, pflanzt sie am besten im Frühling. Dann haben die Gewächse noch ausreichend Zeit, Wurzeln zu treiben.
Zuerst heben Sie ein Pflanzloch aus, das die doppelte Größe des Wurzelballens hat. Eine Schicht aus Kies oder Granulat sorgt für eine optimale Drainage.
Dann mulchen Sie den Boden und füllen Erde und etwas Kalziumsilikat in das Loch. Anschließend wird der zuvor gut gewässerte Wurzelballen hineingesetzt und die Vertiefung rundum mit weiterer Erde aufgefüllt.
Anschließend treten Sie den Erdboden im Wurzelbereich glatt und gießen Ihr Ziergras.
Kleinwüchsige Sorten setzt man am besten in Gruppen ins Staudenbeet. Hochwachsende Ziergräser kommen am besten zur Geltung, wenn Sie sie einzeln oder höchstens in Dreiergruppen anpflanzen. Sie befinden sich idealerweise ganz hinten im Beet.
Die Gräser mit niedrigem Wuchs werden entsprechend ihrer Höhe gestaffelt davor angeordnet.
Tipp: Wichtig ist außerdem, dass die Pflanzen ausreichend Platz haben und nicht zu dicht stehen: Kleinwüchsige Sorten benötigen einen Pflanz-Abstand von 30 bis 75 Zentimetern zu anderen Gewächsen, hochwachsende einen Zwischenraum von 120 bis 150 Zentimetern.
Setzen Sie sie jedoch enger, müssen Sie Ihre Gräser häufiger als üblich teilen, damit sie anderen Pflanzen keine Nährstoffe und Feuchtigkeit rauben.
Auch die Färbung der Halme und Blüten kann bei der Gartengestaltung mit Gräsern eine Rolle spielen: Helle Gräser und Blüten-Rispen machen sich besonders gut vor Gewächsen mit dunklerer Färbung.
Möchten Sie einige Ihrer Gräser umsetzen, empfiehlt es sich, den Standortwechsel am besten im Frühjahr zur Zeit der ersten Triebe und vor angekündigtem Regen vorzunehmen. Denn dann erhalten sie genügend Feuchtigkeit, um gut anzuwachsen.
Gräser Rückschnitt
Egal ob die Pflanzen direkt in den Gartenboden gesetzt werden oder sich in Kübeln befinden: Sie sollten auf jeden Fall erst im Frühjahr nach dem Erscheinen der ersten grünen Triebe geschnitten werden.
Der Rückschnitt der Halme vor dem Wintereinbruch ist ungünstig, da sonst Nässe und Frost in die empfindlichen Gräser eindringen und sie von innen faulen lassen.
Sommergrüne und dauerhaft grüne Gräser kürzt man auf etwa 15 Zentimeter Höhe. So sorgt man für den Wuchs neuer Halme und kräftigerer Blätter im Sommer.
Grassorten gießen und düngen
Vor allem an trockenen Tagen im Sommer sollten Ihre Ziergräser immer genügend Wasser bekommen. Ist das nicht der Fall, lassen sie meist ihre Blüte ausfallen.
Auch für diese ansonsten pflegeleichten dekorativen Gewächse gilt, dass Sie Staunässe unbedingt vermeiden müssen, da ihre Wurzeln sonst faulen.
Frisch gesetzte Gräser sollten in ihrem ersten Jahr regelmäßig bewässert werden. Zum Gießen der Zierpflanzen verwendet man idealerweise kalkarmes Wasser.
An einem für sie geeigneten Standort platziert, benötigen sie nur wenig zusätzliche Nährstoffe. Daher sollte die erste Gabe von Dünger frühestens 2 bis 3 Jahre nach dem Einpflanzen erfolgen.
Gedüngt wird im zeitigen Frühjahr mit Rinden-Mulch, Kompost und Teich-Wasser (falls vorhanden).
Gräser vor Frost schützen
Um die Wurzeln Ihrer attraktiven zarten Gräser vor starkem Frost zu bewahren, bedecken Sie sie mit viel Herbstlaub und binden sie in halber Höhe und oben locker zu einem Büschel zusammen.
So gelangt nicht so viel Feuchtigkeit an die unterirdischen Rhizome. Statt der Schicht Blätter können Sie natürlich auch ein Winterschutzvlies auflegen.
Exotische nicht frostharte Sorten überwintert man am besten drinnen in Kübeln. Weitere Informationen zum Thema Garten winterfest machen finden sie hier bei uns.
Gräser vermehren
Gräser werden normalerweise vom Wind bestäubt und pflanzen sich von allein fort. Wer sie jedoch selbst vermehren möchte, gräbt den Wurzelstock vorsichtig mit einer Grabegabel aus.
Die beste Zeit dafür ist dann gekommen, wenn die Pflanzen im Frühjahr ihre ersten grünen Triebe haben.
Sie ziehen das Rhizom vorsichtig auseinander, sodass Sie mehrere kleinere Teile erhalten und pflanzen diese dann ins Frühbeet ein.
Jedes der Teil-Rhizome sollte dabei mindestens eine Trieb-Knospe haben. Außerdem dürfen seine feinen Wurzeln unter keinen Umständen verletzt werden.
Manche Gräser-Arten müssen jedoch in speziellen Pflanztöpfen in sandig-humöser Erde vorgezogen werden.
Einjährige Gräser lassen sich aus Samen vermehren, die man im Frühling oder Herbst aussät. Allerdings sind die meisten handelsüblichen Gräser-Samen nicht sortenrein.
Das Teilen der Wurzelstöcke ist dann notwendig, wenn sich die Gewächse zu schnell ausbreiten. Manche der Sorten lassen sich außerdem mit einer Rhizom-Sperre in ihrem Wachstum eindämmen.
Ziergräser als Sichtschutz
Wer neugierige Nachbarn hat, wird in seiner privaten grünen Oase oft von ihren aufdringlichen Blicken gestört.
Er traut sich nicht, sich im Sommer leichter bekleidet auf der Sonnen-Liege zu entspannen und fühlt sich eingeengt, wenn er beim morgendlichen Frühstück mit der Familie beobachtet wird.
Schnelle Abhilfe schaffen in diesem Fall hohe Ziergras-Sorten, die man einfach an den kritischen Stellen im Garten anpflanzt. Doch Vorsicht: Der neue Standort sollte möglichst windgeschützt sein, da die langen Halme der Gräser leicht brechen.
Wer sich mit Ziergräsern vor den Blicken seiner Nachbarn schützen möchte, sollte jedoch bedenken, dass die im Frühjahr angepflanzten Gewächse erst im Sommer hoch genug sind, um als natürlicher Garten Sichtschutz zu dienen.
Dafür fühlt man sich jedoch mit immergrünen Gräsern auch noch im Winter sicher.
Sie setzen die Gräser zu mehreren dicht nebeneinander in den Boden, wobei Sie natürlich die Wuchsbreite der gewählten Arten berücksichtigen sollten.
Als blickdichte Barriere gut geeignet sind Pflanzen von mehr als 150 Zentimetern Höhe.
Dazu zählen zum Beispiel:
– Pampasgras
– Chinaschilf
– Pfahlrohr und
– Riesensegge
Die flauschigen Blüten des Pampasgrases sehen nicht nur wunderschön aus, sondern machen das Gewächs noch zusätzlich besonders hoch.
Gärten mit spezieller Gestaltung – So wählt man aus
Grundsätzlich eignen sich die dekorativen filigranen Pflanzen für jeden Garten. Man kann mit ihnen moderne geradlinig angelegte Gärten genauso gut schmücken wie die natürlicher wirkenden Landhaus-Gärten bzw. im Cottage Garten.
Kombinieren Sie sie mit anderen Gewächsen wie beispielsweise Rosen oder Astern, können Sie mit den Ziergräsern die Farbwirkung der Blühpflanzen noch steigern.
Ziergräser bilden einen eindrucksvollen Hintergrund, wenn man vor ihnen Pflanzen mit großen auffallenden Blüten anordnet. Besondere Akzente setzt man mit ihnen, wenn man eine oder zwei großwüchsige Gräser-Sorten mitten auf der Rasenfläche positioniert.
Hohe Gräser wie beispielsweise das Chinaschilf eignen sich am besten für gemischte Zierbeete. Gräser mittlerer Wuchs-Höhe (60 bis 120 cm während der Blütezeit) machen sich ausgesprochen gut in Blumen- und auch Staudenbeeten.
Niedrige Sorten bis 45 Zentimetern Höhe pflanzt man an Beet-Rändern.
Doch gibt es auch spezielle Garten-Gestaltungen, in denen die Ziergräser anders arrangiert werden. So ist zum Beispiel die Gartengestaltung am Hang auch in Kombination mit dekorativen Grassorten durchaus eine gangbare Alternative.
Mediterrane Gärten
Gartenfreunde, die gern in den Ländern des Mittelmeerraumes Urlaub machen, sind oft von südländischen Gärten begeistert. Die besonders erdverbunden wirkenden begrünten Außenbereiche haben oft Pflanzen in Terrakotta-Gefäßen, die auf Gartentreppen und in Türeingängen aufgestellt sind.
Überall findet der Betrachter mediterrane Gewächse wie schmale Scheinzypressen, Oliven-Bäumchen, Oleander, Zitrus-Bäume und Terrakotta-Töpfe mit aromatisch duftenden Kräutern wie Rosmarin, Lavendel und Salbei. Auch Sanddorn-Sträucher, Buchsbäume, Lorbeerkirsche, Silberdisteln und Weinreben gehören in einen derartigen Garten. Idealerweise in Form eines eigenen Kräutergartens.
Dicht gesetzte hohe Gräser wie das Chinaschilf bieten vor der Terrasse einen guten Sichtschutz. Außerdem kann man den schnell wachsenden Lorbeer-Strauch zu diesem Zweck einsetzen.
Japanische Gärten
Gärten im japanischen Stil strahlen eine starke Ruhe und Natürlichkeit aus. Ihre immergrünen Gewächse werden kunstvoll in Form geschnitten.
Falls Sie sich einen solchen asiatischen Garten anlegen möchten, benötigen Sie lediglich einen abgetrennten Bereich in ihrem grünen Paradies, den Sie mit Kiefern, geschnittenen Buchsbäumen und Gruppen von Rhododendren bepflanzen.
Ein Fächerahorn, der auf einer mit Ziergräsern bewachsenen kleinen Anhöhe steht, und eine größere Anzahl von Bambus-Pflanzen gehören natürlich ebenfalls in das fernöstliche Ensemble.
Um das Ganze besonders echt erscheinen zu lassen, legen Sie dazwischen noch mehrere geharkte Kies-Betten mit dem typischen Wellenmuster an.
Besonders dekorativ: einzelne polsterartig wachsende Stauden (Sternmoos, Andenpolster) in der Fläche aus hellgrauem Kies.
In das Grün-in-Grün-Arrangement passen außerdem noch Farne, Bodendecker Pflanzen und grüne Gräser.
Kiesgärten
Auch in diesen Außenbereichen werden die Ziergräser mit blühenden Stauden kombiniert, die Ihr grünes Paradies im Sommer in ein Meer von Farben verwandeln.
Im sonnenbeschienenen Kiesgarten pflanzt man Stauden, Blumen und Ziergräser, die nur wenig Wasser benötigen. Sie sollten sie nur im ersten Jahr regelmäßig mit Wasser versorgen, damit sie ausreichend kräftige Wurzeln bilden.
Da der Boden locker, wasserdurchlässig und von Kies durchsetzt ist, eignet er sich optimal für Steingarten-Gewächse und Gräser, die trockene Böden bevorzugen.
Kombinationen aus:
- Federgras
- Schafgarbe
- Gold-Wolfsmilch
- Büschelgras und
- Fackellilien
kommen in Kiesgärten besonders gut zur Geltung, wenn man sie in Kleingruppen (Tuffs) im Beet anordnet. Auch Blauraute und Sonnenbraut wirken in diesen floralen Arrangements ausgesprochen dekorativ.
Falls Sie sich einen derartigen Garten gestalten möchten, sollten Sie jedoch als oberste Kies-Schicht unbedingt dunklen Kies nehmen. Er speichert Wärme und fördert so das Wachstum Ihrer Pflanzen und Gräser. Heller Kies hingegen reflektiert das Sonnenlicht zu stark. Weiteres lesen Sie in unserem Beitrag Gartengestaltung mit Steinen.
Präriegärten
Diese besonderen Gärten sind der weiten nordamerikanischen Prärie nachempfunden und versammeln je nach gewähltem Standort die entsprechenden Gewächse aus diesen geografischen Regionen an einem Ort.
Typisch für Präriegärten sind eine lockere wiesenartige Bepflanzung mit vielen Lücken, die wie eine natürlich entstandene Landschaft wirkt.
Die Pflanzen und Gräser benötigen kaum Wasser und gedeihen am besten in mit Sand vermengter Erde.
Sehr sonnige Gärten dekoriert man mit pflegeleichten Steppen-Gewächsen wie Sonnenbraut, Nachtkerze, Blauem Lein und Roter Indianernessel.
Die auffallend schönen Blütenstauden lassen sich mit niedrigen bis mittelhohen Gräsern von maximal 120 Zentimetern Höhe kombinieren. Ideal geeignet sind Zittergras, Pfeifengras und Ränkegras.
Für spezielle Gärten wie zum Beispiel Präriegärten verwendet man oft Ziergräser, die eine bestimmte Farbe haben.