Hydrokultur im Winter – So frieren Pflanzen nicht

Während der kalten Jahreszeit gewinnt die Bedeutung von „warmen Füßen“ für Pflanzen zunehmend an Relevanz, insbesondere für diejenigen Exemplare, die eine temperierte Umgebung oder ein warmes Gewächshaus benötigen. Dies betrifft fast alle Zimmerpflanzen und somit sollte sich jeder Pflanzenfreund damit auseinandersetzen, wie die eigenen Gewächse in Hydrokulturen nicht frieren.

Pflanzen, die während der Überwinterung einen kühleren Standort benötigen, haben jedoch keine Notwendigkeit für warme Wurzeln. Dennoch spielt der niedrige Nährlösungsstand eine wichtige Rolle.

Lösungen zum Sicherstellen, dass Pflanzen nicht frieren

Ob Fertiglösung oder Eigenbau. Wir möchten hier ein paar Lösungen vorstellen, damit ihre Zimmerpflanzen in Hydrokultur keine kalten Füße bekommen und im Winter leider oder gar gar nicht durchkommen.

Lösung 1: Elektrische Heizmatten

Eine Möglichkeit besteht darin, elektrische Heizmatten zu verwenden. Diese sind jedoch nicht immer leicht im Handel zu finden und zudem recht teuer. Die Regulierung der Wärme mit solchen Matten gestaltet sich ebenfalls nicht einfach. Es ist auch wichtig, dass die Temperatur der Nährlösung nicht zu hoch ist.

Lösung 2: Styropor und Untersetzer

Ganz ohne elektrische Beigaben können Pflanzen bei Kälte besser überwintern, wenn man zunächst eine Styroporplatte oder Filz unter den Topf stellt. So wird schonmal Bodenfrost verhindert und die Wurzeln können nicht auskühlen.

Lösung 3: Heizkörper und Fensterbanksystem

Eine sehr einfache und kostengünstige Methode, um warme Füße für Pflanzen zu schaffen ist die richtige Anordnung der Pflanzen über einem Heizkörper. Dennoch gibt es einige Faktoren zu beachten. Die Heizperiode beginnt nicht immer mit den Wetterbedingungen, sondern nach dem Kalender. Die nächtliche Absenkung der Raumtemperatur kann dazu führen, dass der Heizkörper nicht mehr ausreichend Wärme abgibt. Daher ist es unerlässlich, den Nährlösungsstand sorgfältig zu überwachen. In diesem Fall gilt: Weniger ist immer besser.

Mit allen 3 Lösungen ist es möglich, sogar im Winter seine Lieblingspflanzen zu genießen. Allerdings erfordert es ein wenig Zeit und das richtige Material, um alles rechtzeitig vorzubereiten. Falls man vom Winter überrascht wird und schnelle Hilfe für die Pflanzen benötigt, kann vorübergehend auch ein Warmlufterzeuger ausprobiert werden. Diese Geräte sorgen schnell für die warmen Raumtemperaturen, die Pflanzen während der kalten Jahreszeit benötigen. Zudem arbeiten sie konstant und zuverlässig.

Die Bedeutung der Bodentemperatur für gesundes Pflanzenwachstum

Ein entscheidender Faktor für gesundes Pflanzenwachstum ist wohl die Bodentemperatur. Viele Pflanzen bevorzugen es, „warme Füße“ zu haben, was bedeutet, dass ihre Wurzeln in einer warmen Umgebung gedeihen so wie es auh bei Hydroponik der Fall ist. Sorgt man in Haus und Garten also dafür, dass Pflanzen es warm haben, erzielt man folgende Vorteile:

  1. Gesteigerte Stoffwechselaktivität und Nährstoffaufnahme

Warme Bodentemperaturen fördern die Stoffwechselaktivität der Pflanzen. Bei höheren Temperaturen beschleunigen sich biochemische Reaktionen in den Wurzeln, was zu einer erhöhten Aufnahme von Nährstoffen führt. Dies ermöglicht den Pflanzen, ihre lebenswichtigen Funktionen effizienter auszuführen und gesund zu wachsen.

  1. Besseres Wurzelwachstum und Entwicklung

Die Temperatur des Erdreichs bzw. der Nährstofflösung beeinflusst das Wachstum und die Entwicklung der Wurzeln maßgeblich. Wärmere Böden oder Hydrokulturen fördern das Wurzelwachstum und ermöglichen eine bessere Ausbreitung des Wurzelsystems. Dadurch können Pflanzen effektiver Wasser und Nährstoffe aus der Erde aufnehmen. Eine gut entwickelte Wurzelstruktur sorgt auch für eine stabile Verankerung der Pflanze im Boden.

  1. Mehr Mikroorganismen und Bodenaktivität

In warmen Böden sind Mikroorganismen und Bodenlebewesen, die für einen gesunden Boden wichtig sind, aktiver. Dies zeigt sich bereits wenn man sich einen Komposthaufen anlegt und beobachtet, was dort vonstatten geht. Im Komposter ist es immer viel wärmer als die Umgebungstemeperatur. Und hier fühlen sich die Mikroorganismen und später auch Kompostwürmer wohl. Diese Organismen spielen eine entscheidende Rolle bei der Mineralisierung von Nährstoffen und der Verbesserung der Bodenstruktur. Indem sie organische Materialien abbauen, machen sie Nährstoffe pflanzenverfügbar und verbessern die Belüftung und Durchlässigkeit des Bodens.

  1. Krankheits- und Schädlingsprävention

Warme Erdtemperaturen und optimal warme Nährstofflösungen bei Hydrokulturen können auch zur Prävention von Krankheiten beitragen. Einige bodenbürtige Krankheitserreger und Schädlinge bevorzugen kühlere Umgebungen und haben Schwierigkeiten, in wärmeren Böden zu überleben. Durch die Schaffung einer warmen Umgebung für die Wurzeln können Pflanzen widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten und Schädlingen sein.