Ein schöner Garten macht sehr viel Spaß und Freude, in manchen Jahreszeiten aber auch mehr Arbeit als einem lieb ist. Auch wenn echten Gartenfreunden so gut wie jede Gartenarbeit gefällt, so gibt es auch Tätigkeiten, die sicherlich nicht so angenehm sind.
Hierzu gehört meist auch das Fallobst entsorgen sowie das Laub aufsammeln, welches vorwiegend im Herbst mit geballter Kraft von zahlreichen Laubbäumen fällt und sich auf Beeten, zwischen Steinen, auf der Terrasse, unter Büschen und auf dem Rasen breit macht. Zusammenkehren und Laubentsorgung ist angesagt aber was tun wenn das Laub wirklich Überhand nimmt? Was machen mit dem ganzen Herbstlaub?
Wir haben euch hier ein paar Tipps und wissenswerte Garteninfos zusammengestellt, was man alles mit dem Laub anstellen kann und wie man es am besten entsorgt.
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Laub aufsammeln und entsorgen
Egal was man erstmal mit dem Laub vorhat, alles beginnt damit die ganzen Blätter aufzusammeln. Möglichkeiten und Strategien hierzu gibt es viele, alle aber nur bedingt sinnvoll je nachdem wo sich die Blattreste gerade befinden. Wer diesen Vorgang nur einmal machen möchte, wartet solange, bis auch das letzte Blatt von den Hausbäumen gefallen ist und sammelt dann erst.
Zum Aufsammeln haben sich folgende Methoden bewährt:
- Mit dem Rechen zusammenharken und in Laubsack füllen
Handarbeit macht doch am meisten Spaß oder? Besorgen Sie sich einen großen und robusten Laubrechen und rechen sie die Rasenflächen großzügig ab. Laubhaufen alle 3 Meter haben sich bewährt. Mit dem Laubsack gehen sie nun Haufen für Haufen ab und tüten ein. - Mit dem Rasenmäher drüberfahren
Ist noch ein letzter Herbstschnitt des Rasens im Rahmen der Rasenpflege fällig? Dann nutzen sie die Gelegenheit und sammeln das Laub mit dem Rasenmäher ein. Vorteil ist hierbei, dass größere Laubblätter auch gleich zerkleinert werden und je nach Laubtypus auch für den Kompost gut sein können. - Laubbläser und Laubsauger
Nicht sonderlich beliebt, weil laut und Insektenvernichtend sind Laubbläser und Laubsauger. Gerade für Steinbeete kann ein solches Gerät durchaus nützlich sein, denn ein Rechen ist hier wenig hilfreich um das Kiesbeet von Blattresten zu befreien. - Kehren
Wege, Eingänge und Einfahrten können mit einem Laubbesen von allen Blättern befreit werden.
Einmal gesammelt kann das Herbstlaub seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt werden.
Die einfachste ist der Abtransport zum Grünschnitthof. Hierfür muss das Laub entweder selber hingebracht werden oder aber in unregelmäßigen Abständen an die Strasse gestellt werden.
Herbstlaub kompostieren und verwerten
Laubkompost kann grundsätzlich immer angesetzt werden, jedoch muss unterschieden werden welches Laub wie auf den Komposter kommt. Grundsätzlich gilt, das kleine und vor allem gehäckselte Mengen jederzeit in einen bereits gefüllten Komposthaufen eingebracht werden. Laub als Dünger zu nutzen liegt auf der Hand, man muss nur wissen wie.
Größere Mengen jedoch können regelmäßig zu Problemen führen, denn sie können matschig werden, faulen oder enthalten soviel Gerbstoffe (Eichenblätter, Walnussblätter), dass sie gar nicht oder nur sehr langsam verrotten. Wer zu viel des Guten auf den Komposthaufen schmeißt, verlangsamt den kompletten Verrottungsprozess des ganzen Haufens. Dies ist natürlich nicht zielführend.
Birkenblätter kompostieren
Die kleinen Birkenblätter sind wertvolle Zugaben für jeden Komposthaufen. Sie haben einen hohen Kalkanteil und können für sich allein auch als Spezialkompost aufgesetzt werden, der dann später auf Beete aufgetragen werden kann. Als Mischung zu säurehaltigen Kompostgaben könnene diese Blätter ebenfalls sinnvoll sein.
Walnussblätter
Die abgefallenen Blätter der Walnuss zersetzen sich im Komposter grundsätzlich sehr schlecht und äußerst langsam. Sie brauchen mitunter mehrere Jahre, bis sie zersetzt sind. Dies liegt an dem hohen Gehalt an Gerbsäure, welche auch im Kompost verbleibt und eher wachstumshemmend wirkt als belebend. Nur dezent beimischen und nicht als Haufen einfügen. Sonst besser in die Biotonne oder als Grünschnitt abholen lassen.
Eichenblätter
Das Laub der Eiche ist stets üppig und widerstandsfähig. Dies gilt auch beim Kompostieren denn genau wie die Walnuss oder Plantane verrotten diese nicht aufgrund ihres Gerbsäuregehaltes.
Tipp: Wer dennoch Eiche und Walnussblattgut kompostieren möchte sollte viel Kalk einsetzen und hinzumischen. Auch das Häckseln und vermischen mit vielen anderen Gartenresten kann funktionieren, da der Nährstoffgehalt ausgewogener ist. Eine weitere Möglichkeit bietet die Zugabe von Hornmehl als organischer Dünger mit viel Stickstoff zum Beschleunigen des Zersetzungsprozesses.
Obstbaumblätter
Entgegen der anderen schlecht verrottenden Herbstblätter wie Eiche oder Walnuss, sind Blätter aller Obstbäume wie Birne, Apfel oder Kirsch sehr gut zum Kompostieren geeignet und bringt dem Gärtner als Humus sehr wertvolle Erde zum Aufbringen auf Beete, Rasen und unter Büsche.
Ahornblätter
Blätter vom Ahorn, der Esche oder der Linde sind ebenfalls wertvolle Bestandteile, die nicht einfach so der Müllabfuhr mitgegeben werden sollten. Sie lassen sich sehr gut mit anderem Grünschnitt kompostieren, verrotten schnell und ergeben eine fruchtbare Erde.
Aufbringen auf Beeten und unter Büschen
Wer keinen Komposthaufen hat, kann die Berge an Laub auch anderweitig im Garten sinnvoll einsetzen. Schnell verrottende Laubblätter können direkt auf Beeten verteilt und wahlweise auch etwa eingeharkt werde. Bereits im Frühling stehen so sofort wertvolle Nährstoffe zur Verfügung, die das Beet schnell neu erblühen lassen. Zusätzlich bietet Laub Schutz vor Kälte.
Schlecht verrottende Blätter wie die von Eiche oder Walnuss können besser als Kälteschutz genutzt werden, oder aber auch direkt unter Büsche und Hecken gelegt werden, denn der Gerbstoff sorgt dafür, dass Unkraut nur sehr schwer keimen kann.
Ein zusätzlicher positiver Effekt der Laubschicht ist, dass das Erdreich besser gegen Austrocknung geschützt ist. Ein ähnlicher Effekt wie ein Bewuchs mit Bodendeckern.
Unterschlupf für Igel und nützliche Kleinstlebewesen
Nicht immer muss das ganze Herbstlaub sofort aus dem Garten verschwinden. Gerade im kalten Winter bietet es vielen Tieren einen Unterschlupf. Der Igel im Garten baut sich gerne unter großen Laubhaufen einen Platz zum Schlafen und vollbringt im Gartenreich ganz viele vorteilhafte Aufgaben. Er frisst zum Beispiel Schädlinge.
Ist der Winter vorbei, kann der Haufen entsorgt oder anderweitig verwendet werden. Igel verlassen gegen Ende des Winters ihren Bau wieder recht schnell.
Unter liegengebliebenen Blättern überwintern außerdem viele Kleinstlebewesen und Insekten, die spätestens im Frühling wieder aktiv werden und ihre natürliche Aufgabe im Garten erfüllen.
Kälteschutz für Rosen
Wer Rosen im Garten hat, kann diese mit einer Schicht Blätter vor einem harten Winter schützen. Gerade frostempfindliche Exemplare und dessen Wurzeln reagieren negative auf zu tiefe Temperaturen. Wer diese nicht einwickeln möchte, greift auf den natürlichen Kälteschutz mit Herbstlaub zurück.
Herbstlaub einfach verbrennen ?
Wer an diese radikale Methode gedacht hat, sollte besser nochmal nachdenken, denn Laub verbrennen ist nicht nur verboten, weil es Feinstaub und Schadstoffe freisetzt, sondern stellt im Grunde auch ein Verbrennen von wertvollen Stoffen dar, die auf dem Kompost wertvolle Materie entstehen lassen kann.
Wer schonmal versucht hat Laub im Kamin zu verbrennen, der wird schnell merken, dass der Brennwert nicht nur äußerst gering ist, sondern auch übermäßig viel Rauch und Qualm erzeugt wird, der unangenehm riecht und mehr Schmutz als nötig macht.