Wild- und Gartenkräuter – Tipps, Rezepte Anwendung

Aus Wild- und Gartenkräutern, die im Grunde jeder in seinem Garten hat, können ganz wundervolle Dinge hergestellt werden. Sei es zum Essen, Einreiben, Konservierung oder Insektenvertreibung. Viele Gartenpflanzen werden leider zu Unrecht als „Unkraut“ betitelt und achtlos aus Beeten entfernt. Dabei haben sie nicht nur ein Daseinsrecht sondern auch meist eine Wirkung.

Wenn Sie Kräuter aufsammeln möchten, ist es nicht einmal notwendig einen separaten Kräutergarten anzulegen. Vor allem nicht wenn man Wildkräuter möchte. Ein Spaziergang in der freien Natur reicht aus. Es ist allerdings angeraten stets schonend mit der Natur umzugehen. Denken Sie bitte immer daran, daß jede Pflanze schon um ihrer selbst Willen ein Existenzrecht besitzt. Pflanzen sind ebenfalls Lebewesen, und wir sollten immer respektvoll mit diesen Bewohnern unserer Erde umgehen. Deswegen sollten nie die Wurzeln ausgegraben und beim Ernten immer einige Blätter sowie Blüten stehengelassen werden. Nur so kann sich die Pflanze wieder erholen und weiterwachsen.

Ernte von Wild- und Gartenkräutern

Wenn man erstmal weiß was Gartenkräuter alles können, möchte man sich am liebsten gleich auf die Suche machen und Lossammeln. Wir haben hier ein paar Tipps zusammengestellt, mit denen noch erfolgreicher und von Anfang an gleich richtig gesammelt wird.

Tipp 1: Wissen

Wildkräuter sammeln kann sehr viel Spaß machen. Ohne tiefgreifende Kenntnis der Botanik allerdings, bestehen auch beim achtlosen Sammeln Gefahren. Man muß sicher sein können, daß diese bestimmte Pflanze nicht giftig ist. Unter den vielen inhaltsstarken gibt es aber auch sehr viele schädliche Kräuter. Die Verlockung ist groß einfach mal ein paar unbekannte Kräuter auszuprobieren, zu essen oder zu verwerten.

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Tipp 2: Am richtigen Ort sammeln

Man beachte, dass man nur an solchen Stellen sammeln solltem an dem keine Umweltbelastungen zu erwarten sind. An Strassen, Hundewegen oder durch Bauern gedüngte Feldern sollte man nicht sammeln gehen.

Tipp 3: Wann und Wieviel abpflücken

Fast alle Heilkräuter werden vor oder zu Beginn ihrer Blütezeit gesammelt. In dieser Zeit ist der Gehalt an Wirkstoffen am höchsten. Salatkräuter werden idealerweise im April & Mai geerntet. Danach werden sie hart und bitter. Die beste Tageszeit ist während des Vormittags sobald der Morgentau verschwunden ist un die Hitze einsetzt.

Tipp 4: Ernten wo die Auswahl groß ist

Sammeln sie stets dort, wo die Auswahl am größten ist. Gibt es nur 2-3 Pflanzen entweder weitersuchen oder in der Apotheke besorgen. Man sollte ohnehin von Heilkräutern nur soviel sammeln bis der jährliche Bedarf gedeckt ist.

Zum Sammeln eignet sich am besten ein handlicher Korb oder eine kleine Tasche zum Umhängen. Vermeiden Sie Plastiktüten, da dort die Pflanzen schnell “schwitzen” und anfangen zu faulen. Leben sie den Grundgedanken des biologischen Gärtnerns und werden sie Eins mit der Natur.

Eigen-Konservierung von selbst gesammelten Kräutern

Das Trocknen von Kräutern ist in den meisten Fällen problemlos möglich. Haben sie festen Stiele kann man sie einfach bündeln und dann an einem luftigen Ort ohne Sonneneinstrahlung aufhängen. Wer wenig Platz hat, kann die Bündel aneinandergereiht auf einer Leine / Wäscheleine aufhängen. Nach Trocknung hat man die Möglichkeit eventuell die Blätter & Blüten von den Stengeln abzurebeln.

Wenn man nur die Blätter oder Blüten erntet, ist es sinnvoller diese auf einem sauberen Leinentuch auszubreiten. Zum Zwecke der Platzeinsparung eignen sich Obstkisten, die man übereinander schichten kann. Man kontrolliert und wendet das Material immer täglich bis die Konservierung abgeschlossen ist.

Die Länge der Kräuter-Trocknungszeit ist unterschiedlich. Ob die Konservierung erfolgreich abgeschlossen wurde, erkennt man daran, dass die Blätter zwischen den Fingern bei kleinster Berührung zerbröseln und Stengel leicht zu brechen sind. Selbst Wurzeln sollten sich nicht mehr schwammig anfühlen sondern hart und trocken. Kräuter müssen grundsätzlich lichtgeschützt gelagert werden, so am besten in dunkleen Gläsers oder Keramikboxen. Kein Metall zum Lagern verwenden.

Spezialkonservierung bei Petersilie, Dill, Kerbel und Zitronenmelisse

Sowohl Dill, Kerbel als auch Zitronenmelisse und Petersilie verlieren beim Trocknen aller Art fast vollständig ihren aromatischen Geschmack. Hier ist es besser sie einzufrieren und bei Bedarf aufzutauen. Einfach unzerkleinert in eine Plastiktüte und ab damit in den Gefrierschrank. Sobald sie hart gefroren sind, walkt man die Tüte ein wenig durch und bricht so die Blätter. Vom Schnittlauch holt man im Herbst ein paar Zwiebeln ins Haus und treibt diese auf der Fensterbank.

Garten-Kräuter in der Küche nutzen – Rezepte und Anleitungen

Mit Kräutern der Saison, die selbst gepflückt sind, können vor allem Für Haus und Küche ganz leckere Dinge verfeinert und erstellt werden. Hier ein paar Ideen:

Essig & Öl

Essig und Öl kann man wunderbar für den Winter mit allen möglichen Kräutern aromatisieren um sich so etwas vom Aroma des Sommers zu bewahren. Das geht so:

1. Kräuter vorsichtig zerreiben und dann in einehelle Glasflasche füllen. Diese fest verschließen.

2. Mischung ca. 3 Wochen sonnig stellen, anschließend durchseien.

3. Neu auf eine Flasche ziehen. Mit blühendem Oregano-Zweig, Ysop, Dill oder ähnlichem dekorieren. Alle Zweige müssen stets bedeckt sein, sonst können Sie schimmeln.

Kräuteröl zum Braten

z.B.: Chilischoten, 2 Knoblauch-Zehen, Liebstöckel (Levisticum off.), Lorbeer (Laurus nobilis), Majoran (Origanum majorana), Origano (Origanum vulgaris), Pfefferkörner (Piper), Rosmarin (Rosmarinus officinalis), Salbei (Salvia officinalis), Thymian (Thymus vulgaris). Mit Olivenöl auffüllen.

Kräuteressig für Salate

1/2 Tasse Kräuter für 1/2 l Essig; für starken Essig evtl. auch mehr. Zum Beispiel Estragon (Artemisia dracunculus), Kerbel (Anthriscus cerefolium), Süßdolde (Myrrhis odorata), (Zitronen-) Thymian (Thymus), Ysop Hyssopus officinalis), Blüten von Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus), Chilischoten.

Blütenessig

Salate, Ragouts, Badewasser z.B. Blüten von Rose (Rosa), Lavendel (Lavandula), Malve (Malva), Süßdolde (Myrrhis odorata), 100 gr Erdbeeren oder Himbeeren
1 Flasche Obstessig
für rote Farbe: etwas Balsamessig dazugeben

Kräutersalz

Geeignet sind für Kräutersalz zum Beispiel:

Basilikum (Ocimum), Bohnenkraut (Satureja), Borretsch (Borago officinalis), Dill (Anethum graveolens), Estragon (Artemisia dracunculus), Kerbel (Anthriscus cerefolium), Knoblauch (Allium sativum), Liebstöckel (Levisticum off.), Lorbeer (Laurus nobilis), Majoran (Origanum majorana), Oregano (Origanum vulgaris), Petersilie (Petroselinum crispum), Rosmarin (Rosmarinus officinalis), Salbei (Salvia officinalis), Sellerie (Apium), Schnittlauch (Allium schoenoprasum), Thymian (Thymus vulgaris), Wacholderbeeren (Juniperus communis) oder Ysop (Hyssopus officinalis).

Salz entsteht so:

1. Man zerkleinert die Gewürzkräuter

2. Mit Salz in einen Mörser verreiben.

3. In Gläsern oder Keramikgefäßen mit Salz einlegen (Verhältnis 4 : 1).

Man kann den Kräutern auch frisch zerriebene Möhre, Sellerie, Liebstöckel- oder Petersilienwurzel beimischen.

Brotaufstrich

Kräuter-/Salbeibutter

Rezept: 125g Butter, 1 gepreßte Knoblauchzehe, Pfeffer, Cayennepfeffer, Kräuter/Selleriesalz, Salbei (Salvia officinalis) oder Schnittlauch (Allium schoenoprasum), Petersilie (Petroselinum crispum), Pimpinelle (Sanguisorba minor)

Kräuterpaste für Brotaufstrich

100 gr frische Kräuter, 1-2 Knblauchzehen
und 10 gr. Salz in 4 EL Öl purieren.
Brei in Weithalsflaschen füllen und Olivenöl darübergießen, so daß 1 cm Öl als Deckschicht über der Paste steht. Nicht im Kühlschrank lagern. Passt zu Käse, Suppe oder Saucen.

Quark mit Wildkräutern

1 Handvoll Würzkräuter (Faustregel: mind. 3, höchstens 9) wie z.B.:
Gartenkräuter: Schnittlauch (Allium schoenoprasum), Petersilie (Petroselinum crispum), Pimpinelle (Sanguisorba minor), Borretsch (Borago officinalis), Dill (Anethum graveolens), Sauerampfer (Rumex acetosa), Kresse (Lepidium), Zitronenthymian (Thymus)
Wildkräuter: Schaumkräuter (Cardamine), Giersch (Aegopodium podagraria), Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) , Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor), Sauerampfer (Rumex acetosa), Sauerklee (Oxalis acetosella), Gundermann (Glechoma hederaceum), Bärlauch (Allium ursinum)

125 g Joghurt, 1/2 Zwiebel, evtl. 2 Knoblauchzehen, 250 g Quark, Zitronensaft, Salz, Honig, etwas Milch, 100 ml Sahne,
Die gewaschenen und gut abgetropften Blätter fein hackseln, mit gehackter Zwiebel und Knoblauch in Joghurt purieren. Kräuterjoghurt mit Quark verquirlen und mit Zitronensaft, Salz und Honig abschmecken. Nach Bedarf etwas Milch zufügen, damit der Quark schön seidig wird. Zum Abschluss die Sahne steif schlagen sowie unterheben.

Zur Dekoration: Rotklee-Blütchen (Trifolium pratense)

Wildsalate
Einige Kräuter können auf die Gesundheit positive Auswirkungen haben. Daher sollten sie im Frühjahr stets in den alltäglichen Speiseplan mit aufgenommen werden. Sie sind nahrhafter und würziger als viele herkömmliche Kulturpflanzen. Dadurch sind sie aber auch „Geschmackssache“. Das bedeutet, dass jeder selbst austesten muss was ihm schmeckt und was nicht. Bei einige Wildkräutern ist es möglich diese durch Wässern zu entbittern. Am Anfang sollte man es nicht aber übertreiben und immer nur ein paar Blätter dem normalen Salat beimengen. Viele Wildkräuter sind auch als Zusatz zum Quark empfehlenswert.

Geschmacksrichtungen von Gartenkräutern

  • Süßlich: Fette Henne (Sedum maximum)
  • Fein würzig: Gänseblümchen (Bellis perennis), Rot/Weißklee (Trifolium), Melde (Chenopodium), Wegerich (Plantago), Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium), Vogelmiere (Stellaria media), Malven (Malva)
  • Herb: Löwenzahn (Taraxacum off.), Gänsedistel (Sonchus asper), Rainkohl (Lapsana communis), Weidenröschen (Epilobium), Braunelle (Prunella vulgaris), Schafgarbe (Achillea millefolium), junge Huflattichblätter (Tussilago farfara, Filz entfernen!)
  • Aromatisch: Gundermann (Glechoma hederaceum), Zaungiersch (Aegopodium podagraria), Taubnessel (Lamium album), Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Säuerlich: Tripmadam (Sedum reflexum), Sauerampfer (Rumex acetosa), Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Scharf: Brunnenkresse (Nasturnium off.), Winterkresse (Barbarea vulgaris), Schaumkräuter (Cardamine), Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris)
  • Brennend: Pfefferknöterich (Polygonum hydropiper)

Auch von Birke, Buche, Apfel, Kirsche, Linde und Eiche sind sehr junge Blätter essbar.

Variationen:
mit verschiedenen grob gehackten Nüssen, mit hartgekochten Eiern, mit gekochtem Getreide, mit geraspelten Radieschen oder Möhren – mit Blüten verzieren.

Dazu paßt am besten eine
Sauce Vinaigrette:
1/2 TL Kräutersalz, 1 TL Honig, Knoblauchsrauke/Bärlauch nach Geschmack, 1 TL Petersilie, 3 TL Zwiebel(pfeifen), 2 gestr. TL Senf, 80 ml Wasser, 40 ml Obstessig, 40 ml Salatöl

Blüten-Dekoration
Viele Blüten sind durchaus essbar. Sie geben dem Gartensalat erst den letzten Feinschliff. Zum Teil müssen aber erst noch Staubgefäße oder bittere Teile entfernt werden:  Baldrian, Borretsch, Duftveilchen, Fuchsie, Gänseblümchen, Holunder, Indianernessel, Kapuzinerkresse, Klee, Lavendel, Lonicera, Mädesüß, Minze, Nachtkerze, Nachtviole, Phlox, Primel, Schnittlauch, Stiefmütterchen, Süßdolde, Taubnessel; Blütenblätter von Löwenzahn, Malven, Nelke, Ringelbl., Rose, Sonnenblume

Obstschale, Käseplatte: Taglilien-Blüten
Tischdekoration: Kräutersträußchen zum Nachwürzen in Schnapsgläschen.

Wildgemüse
Auch hier ist vieles nach Gusto. Wildgemüse sollte nach den gewohnten eigenen Rezepten zubereitet werden. Ganz ähnlich wie herzhaftes Gartengemüse. Brennesseln kann ähnlich wie Grünkohl zubereiten. Auch hier Nichts übertreiben und die ungewohnten Pflanzen eventuell als zusätzliche Kräutergabe in die Suppe geben oder gemischt mit anderem Gemüse verwenden. Dazu eignen sich außer den genannten Salatkräutern noch Labkraut, Günsel, Brennessel, Klette, Nelkenwurz, Engelwurz und Beinwell.

Wildgemüse-Eintopf

Schnittlauch (Allium schoenoprasum), Bärlauch (Allium ursinum), Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Sauermpfer (Rumex acetosa), Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata), Schafgarbe (Achillea millefolium), Wiesenbärenklau (Heracleum sphondylium), Zaungiersch (Aegopodium podagraria), Brennessel (Urtica dioica)

Rezept und Vorgehensweise: Kartoffeln und Zwiebeln zunächst schälen in Würfel schneiden sowie in bisschen Butter andünsten. Mit wenig Brühe kochen. 10 Minuten vor Ende der Garzeit dann die Wildkräuter kleingehackt dazugeben und leicht mitkochen lassen. Zum Schluß wird mit Sahne oder Milch aufgefüllt und abgeschmeckt. Dazu pro Person 1 hartgekochtes Ei.

Wiesen-Bärenklau im Teigmantel

Verwendbar sind auch: 20-30 Sprossen oder Blätter von Weißer Taubnessel, Weidenröschen, Knoblauchsrauke, Brennessel, Garten-Salbei, junger Huflattich, Beinwell-Blätter oder -Blütensprosse

  • 125 ml Wasser, 1 EL Butter, 60 ml Milch
  • 100 g Mehl, Salz,
  • 1 Eiweiß, Öl zum Ausbacken

Anleitung: Butter in Wasser bei wenig Hitze schmelzen. Mehl mit Salz vermischen. Die lauwarme Butter-Wasser-Mischung in Milch rühren und zum Mehl dazugeben. Teig solange weiterrühren, bis er glatt und geschmeidig ist. Danach abdecken und ca. eine Stunde quellen lassen. Eiweiß währenddessen steif schlagen und vorsichtig unter den Teig heben. Blätter waschen, trocken tupfen und durch den Teig ziehen. Die Blätter in heißem Öl von beiden Seiten goldbraun backen – Fertig.

Spinatgemüse kann man ebenfalls aus verschiedensten Wildkräutern zusammenbasteln. Hierzu eignen sich sehr junge Blätter von Beinwell (Symphytum off), Sauerampfer (Rumex acetosa), Brennessel (Urtica dioica), Huflattich (Tussilago farfara), Wegerich (Plantago), Großer Klette (Arctium lappa), Zaungiersch (Aegopodium podagraria), und Roter Wiesenklee (Trifolium pratense).

Wildkräuter-Spinat in Bechamelsauce

  • 500 gr Beinwell, junge Brennesseln, Klette
  • 1 EL Butter, 50 gr Speck, 2 Zwiebeln,
  • 2 EL fein gemahlener Grünkern oder Mehl
  • 1 TL gekörnte Gemüsebrühe
  • 200 ml Sahne oder Milch, Pfeffer

Anleitung: Blätter waschen, 10 Min. kochen lassen und danach fein hackseln. Speck in der Butter anrösten und die gewürfelten Zwiebeln glasig dünsten. Danach den Grünkern anschwitzen, mit Sahne ablöschen und die Gemüsebrühe einstreuen. Die gehackten Blätter zugeben und etwa 5-10 min. dünsten. Mit Pfeffer abschmecken.

Brennesselgemüse mit Crème fraîche

Ungefähr 500 g Brennesseln waschen und 10 Minuten kochen. Danach fein hacken oder purieren.
100 gr Speck, 1 Zwiebel und 1-2 Knoblauchzehen in Butter glasig dünsten. Dann die gehackten Brennesseln dazu geben, mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Mit Crème fraîche abziehen, nach Bedarf noch etwas süße Sahne dazu geben. Nochmals abschmecken.

Gedünsteter Zaungiersch, Heckenmus

500 g Giersch waschen, abtropfen lassen und klein hackseln. In einem Topf etwas Butter zergehen lassen und den Giersch darin kurz andünsten. Vor dem Servieren mit Zitronensaft beträufeln. Mit Salz und etwas Zucker abschmecken.

Sauerampfersuppe

  • 50 g junge Sauerampferblätter (Rumex acetosa), 1/2 l Wasser
  • 50 g Butter, 300 g Kartoffeln
  • Salz, Pfeffer, etwas geriebene Muskatnuß
  • 100 ml Crème fraîche oder süße Sahne.

Anleitung: Gewaschenen Sauerampfer in feine Streifen zerschneiden. Dann einen Esslöffel Butter in einem Topf zerlaufen lassen und die Sauerampferstreifen darin dünsten. Halben Liter Wasser dazugeben und die geschälten / gewürfelten Kartoffeln in die Brühe geben. Bei niedriger Temperatur ca. 30 Minuten kochen lassen. Dann die Suppe stampfen oder purieren. Mit einem Schneebesen die restliche Butter nach und nach darunterschlagen. Zum Schluss die Suppe mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.
Eine Verfeinerung gelingt mit Crème fraîche.

Löwenzahn-Gelee
300 gr Löwenzahnblüten ohne Hüllblätter (Taraxacum off.)
1 1/2 l Wasser, 1,8 kg Gelierzucker, 1 Zitrone

Blütenkörbchen hierfür teilen, Blüten herausstreifen und im Wasser kurz aufkochen. Dann 2 Stunden ziehen lassen, abseihen und ausdrücken. Den erkalteten Saft mit ein wenig Gelierzucker sowie Saft einer Zitrone zum Kochen bringen. Vier Minuten sprudelnd kochen. Heiß in saubere Gläser füllen.

Nadelbaum-Gelee
1 Liter Maiwuchs von Fichte, Tanne, Kiefer
1 l Wasser, 1 Zitrone (Saft), 1 kg Gelierzucker
Maiwuchs mit Wasser aufkochen, 5 Minuten kochen lassen und durch ein Tuch abgießen. Das Gelee nach Anweisung mit Gelierzucker kochen und noch heiß in Twist-off-Gläser füllen. Diese Variante schmeckt am besten kalt direkt aus dem Kühlschrank.

Holunderküchlein (Sambucus nigra , 12 mittlere Blütendolden)

3 Eier, 200 g Mehl, 400 ml Milch

Eier trennen und aufschlagen. Einen dicklichen Teig herstellen und die Holunderblüten in die Teigmasse rühren. In der Pfanne mit reichlich Fett (halb Butter halb Schmalz) ausbacken und vor dem Servieren mit Zimt und Zucker bestreuen.

Heilkräuter im Garten finden und nutzen

Das Wissen über Heilkräfte von Pflanzen sind uralt und in vielen Kulturen natürlich gewachsen. Zahlreiche Anwendungen sind allerdings im Laufe der Jahrhunderte verändert worden. Auch können sich viele duftende Kräuter durch Ihre Vielfalt an Inhaltsstoffen für unterschiedlichste Beschwerden eignen. Sie können keine Medizin ersetzen und man sollte Geduld mitbringen um ihre Wirkung zu entfalten.

Beachte: Jede Selbstmedikation hat ihre Grenzen hat. Auch vermeintliche Heil-Kräuter können Schaden anrichten. Bei ernsthaften Beschwerden sollten Sie daher unbedingt einen Hausarzt aufsuchen. Allein schon wegen der korrekten Diagnose und um keine Heilchance zu verpassen.

Besteht hingegen eine gute Kenntnis über die Krankheit, ist es nach Absprache mit einem Arzt durchaus möglich auch Heilpflanzen mit einzubeziehen.

Nützliche Kräuter können und werden bereits für verschiedenste Zwecke eingesetzt. So sind zahlreche Tees mittlerweile ohne Kräuter kaum wegzudenken. Hier eine kleine Auswahl:

Haustees / Grundtee

Als tägliche Haustees sind Heilkräutertees nur bedingt geeignet. Ziehen Sie ihren Arzt zu rate um eine gesunde Dosis zu ermitteln. Sehen sie es einfach wie die Einnahme von Tabletten, die auch nur in begründeten Fällen eingenommen werden sollten. Ein gutes Beispiel ist hierfür der Pfefferminztee. Er steht dafür bei Übelkeit, Krämpfen im Magen-/Darmbereich und Schluckauf zu helfen. Als täglicher Haustee allerdings ist er weniger geeignet. Wird dieser Tee in zu hohen Konzentrationen und zu oft getrunken, kann er die Magenwände angreifen. Vorsicht ist außerdem bei Magengeschwüren geboten.

Grundrezept
Zubereitung eines Kräutertees:

Wasser aufkochen, etwas abkühlen lassen (ca. 80°C), 10 Min. ziehen lassen. 2 geh. TL Droge für 1/4 l Wasser; meist 2-3 Tassen täglich. Wenn man frische Pflanzen für einen Tee verwenden will, so nimmt man die 3-fache Menge der getrockneten Kräuter. Den Tee sollte man schluckweise über den Tag verteilt trinken, nicht auf einmal, das schwemmt nur aus.

Kalter Pfefferminz-Zitronen-Tee
1 Handvoll Pfefferminz-Spitzen (Mentha piperita) mit 3/4 l kochendem Wasser überbrühen. 3-5 Min. ziehen lassen, abseien und abkühlen lassen. Unter den kalten Tee 2 TL Zitronensaft rühren und in den Kühlschrank stellen.
Für ältere Menschen ist ein Tee aus Weißdorn (Crataegus monogyna) auch für den täglichen Gebrauch geeignet. Er kann die Ernährung des Herzens verbessern, kann bei Schlafstörungen helfen und kann außerdem einen positiven Einfluß auf die Merk- und Konzentrationsfähigkeit haben.

Himbeer- (Brombeer-,Erdbeer-) Blätter-Tee schmeckt ähnlich wie Schwarzer Tee und eignet sich auch für den täglichen Verzehr. Man verwendet ihn häufig als Grundlage für Mischungen, die nicht zu stark sein dürfen, wenn es also vor allem auf die Flüssigkeitsmenge ankommt.

Am besten können sanftere Heilkräuter bei Erkältungskrankheiten angewendet werden. Dauern die Beschwerden aber länger als 1 Woche an ohne sich zu bessern, sollte man den Hausarzt hinzuziehen.

Salbe und Öl

Ringelblume (Calendula officinalis)

Ringelblumensalbe kann die die Bildung von neuem Gewebe bei nicht mehr offenen Wunden fördern. Es ist möglich, dass Blutergüsse schneller verschwinden und Ekzemen, Pickel und trockene Lippen gelindert werden.

Rezept: Eine Handvoll möglichst dunkel-orange Blütenblätter in 100 ml Olivenöl langsam aufkochen und über Nacht stehenlassen. Am nächsten Tag das Fett warm machen, bis es flüssig ist. Aber nicht zum kochen bringen. Danach abfiltern, 20 gr Bienenwachs hinzugeben und gut verrühren. Nur kühl lagern.

Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthält ein rotes Harz, welches man mit Öl ausziehen kann. Das daraus entstehende Rotöl ist ein hervorragendes Hausmittel bei kleinen Verletzungen, Verbrennungen und Muskelschmerzen. Man kann es auch mit ein wenig Zucker auf nüchternen Magen nehmen.

Die Herstellung ist denkbar einfach: Blütenstand in eine helle Flasche geben und Olivenöl darübergießen bis alles bedeckt ist. Den Ansatz 2-3 Wochen in der Sonne stehenlassen. Danach aussieben und noch einmal mit frischem Kraut anreichern. Nach weiteren 2-3 Wochen hat das Öl eine blutrote Farbe. Nun absieben und bei Bedarf umfüllen.

Gartenkräuter für die Schönheit

Mit Kosmetik schmieren sich viele Menschen allerlei unbekannte Tinkturen auf die Haut um schöner zu werden. Dabei bietet unsere Natur soviel wirksame Gartenkräuter, die sinnvoll eingesetzt werden können. Wir haben hier einmal ein paar Einsatzmöglichkeiten zusammengestellt.

Rosenessig zum Einreiben nach dem Baden

Kann den Säuremantel der Haut wieder herstellen.

  • 1-2 Hände voll Duftrosenblüten
  • 1/8 l Obstessig erwärmen, 1/8 l dest. Wasser
  • 2 Wochen dunkel und kühl reifen lassen, abfiltern und auspressen

Rosenwasser erfrischt die Haut

  • 50 gr frische rote Blütenblätter von stark duftenden Rosen,
  • 90 ml Wodka
  • 500 ml dest. Wasser oder abgekochtes Wasser zum auffüllen,
  • 8 Tropfen Rosenöl, 4 Tropfen Sandelholz-Öl, 1 Tropfen Nelkenöl
  • nach 2 Wochen abseien, nicht dekorieren

Lavendelwasser „Muntermacher“ im Sommer

  • 50 gr Lavendelblüten (Lavandula angustifolia),
  • 90 ml Wodka
  • 500 ml dest. Wasser oder abgekochtes Wasser zum Auffüllen, 10 Tropfen äther. Lavendelöl

später mit einem Lavendelzweig dekorieren

Schlafkissen
Mischungen für Schlafkissen und Mottensäckchen 2-6 Wochen lang kühl und dunkel reifen lassen: Rose (Rosa), Ringelblume (Calendula), Lavendel (Lavandula), Kamille (Matricaria chamomilla), Waldmeister (Galium odoratum), Kalmus (Acorus calamus), Mädesüß (Filipendula ulmaria), Engelwurz-Stiele (Angelica), Melisse (Melissa off), Orangenminze (Mentha piperita var. citrata), Salbei (Salvia off.), Holunderblüten (Sambucus nigra), Thymian (Thymus), Hopfen (Humulus lupulus), wilder Majoran (Origanum vulgaris). Eigenvorrat in luftdichtem Behälter lagern.

Beim zu-Bett-gehen etwas auflockern, damit der Duft frei wird. Bei Bedarf neu füllen.

Kräuter zur Insektenvertreibung

Mottensäckchen für Schränke, Bücherregale, Getreidevorräte:

Beifuß (Artemisia vulgaris), Eberraute (Artemisia abrotanum), Heiligenkräuter (Santolina), Kampferkraut (Chrysanthemum balsamita vulgaris), Rainfarn (Tanacetum vulgaris), Lavendel (Lavandula), Muskat, Rosmarin (Rosmarinus officinalis), Nelken, Weinraute (Ruta graveolens), Wermut (Artemisia absinthium), Zimt. Dazu Nelken-, Lavendel- oder Zitronenöl geben; ab und zu auffrischen.

Getreidevorräte kann man mit Rainfarn-Zweigen (Tanacetum vulgaris) vor der Dörrobstmotte schützen.

Zum Einreiben gegen Insekten im Freien
Starken Aufguß (Tee) aus Kamille (Matricaria chamomilla), Holunder (Sambucus nigra), Marienblatt (Chrysanthemum balsamita major), Rainfarn (Tanacetum vulgaris), Wermut (Artemisia absinthium) erstellen.
Nach der Abkühlzeit ein wenig Lavendelöl dazugeben. Die Wirkung lässt schnell nach, daher immer eine kleine Flasche griffbereit stellen.

Pflanzensäfte geben Pflanzen Kräfte – Natürlich Düngen mit Kräutern

Kräuterjauchen im Garten

Aus getrockneten und frischen Pflanzen könne sie ganz einfach organische Flüssigdünger selber herstellen. Solche  sogenannten Jauchen oder Brühen können noch während der Wachstumsszeit als schnellwirkende Dünger gezielt nach Bedarf aufgebracht werden.

Sie aktivieren so das Bodenleben, stärken durch ihre einzigartigen Inhaltsstoffe die Immunität der Pflanzen und sind außerdem eine richtig preiswerte Alternative zu chemischen Düngern aus dem Laden. Als Tee oder Kaltwasserauszug angesetzt, können sie auch bei der Abwehr von krankheiten und Schädlingen helfen.

Schon während der Herstellung dieser natürlichen Pflanzensäfte werden größere Gefäße benötigt, welche luftdurchlässig abgedeckt werden können, damit die Gefäße nicht zur Todesfalle für Kleintiere werden. Metallgefäße sind nicht geeignet für diese Aufgabe. Das Pflanzenmaterial einfach in ein Gefäß geben und solange Wasser reinschütten, bis alles bedeckt ist.

Anwendung:
Die verdünnten Pflanzenjauchen werden bei bedecktem Himmel am frühen Morgen oder abends in den Wurzelbereich der Pflanzen gegossen.

Wer eine Blattdüngung vornehmen möchte, der kann Jauchen in einer stärkeren Verdünnung über die Pflanzen sprühen. So können die Nährstoffe über die Spaltöffnungen der Blätter besser aufgenommen werden. Ein mögliches Verstopfen der feinen Spritzdüsen kann man verhindern, indem Flüssigdünger durch ein Tuch gesiebt wird.